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Fantastische Reiche / Sprawlopolis

Heute geht es um eigentlich sehr kleine Spiele, die größer sind als die Verpackung vermuten lässt.

Fantastische Reiche

Worum geht es?

Wir basteln uns unser Fantasy Königreich aus Karten zusammen.

Was ist das Ziel?

Die meisten Punkte. Jede Karte hat von sich aus einen Grundwert und daneben noch Bedingungen unter denen sie mehr oder weniger Punkte wert oder sogar wertlos ist.

Warum macht das Spass?

Es ist so simpel. Karte nehmen und abwerfen. Es ist fast wie Gin Rummy nur mit komplexeren Karten. Das macht es so einfach es zu erklären. Man scannt die Hand und die Auslage nach profitablen Wechselwirkungen ab, horcht ein bisschen aufs Bauchgefühl und entscheidet dann. Fertig.

Besonderheiten

Wenn man dran ist zieht man entweder eine Karte vom Nachziehstapel oder man nimmt eine der abgeworfenen Karten. Danach wirft man eine Karte ab.
Jede Karte hat einen Grundpunktewert und teilweise eine große Anzahl von Bonuspunkten bzw. Strafen wenn man andere Karten verschiedenster Art Art auf der Hand hat. Ein Wesen aus Feuer findet z.B. Regen jetzt nicht so toll. Liegt bei Rundenende 10 abgeworfene Karten aus endet das Spiel.

Meine Meinung

Was gefällt mir am Spiel nicht?

Ich glaube, wenn ich es nicht per „App“ abrechnen könnte würde ich es gar nicht spielen. Die händische Abrechnung dauert mir, im Verhältnis zur Spieldauer, zu lange. Es geht schon aber ich finde es ist langwierig, da es so viele Wechselwirkungen gibt, man gerne mal auf dieses oder jenes vergisst und dann wieder die Zahlen ausbessern muss. In der App klickst du die Karten an und fertig.

Was sind solala Punkte?

Die Illustrationen haben einen älteren Comic Look, den ich gar nicht so schlecht finde. Die Frauen tragen auch ganz normale Kleidung und keine Kettenhemdbikinis wie damals…sehr gut aber…wie formulieren wir es am besten…der liebe Gott scheint es mit den meisten wirklich gut gemeint zu haben.

Was gefällt mir?

Das Spiel ist so simpel und flott gespielt, es ist eine Freude. Zu zweit bist du locker in einer Viertelstunde fertig.

Ich hab mir ja auch die Erweiterung dazu gekauft. Da sind ein paar weitere Karten drin und ein weiteres Modul. Das weitere Modul hab ich noch nie angefasst und auch kein Interesse aber die zusätzlichen normalen Karten hab ich reingemischt und nutze die Schachtel der Erweiterung für das Spiel, da ich den Block ja nicht verwende. Super. So passt es in die Hosentasche und lässt sich bequem mitnehmen.

Für den geringen Platzverbrauch und die kleine Menge an Karten gibt es viele Möglichkeiten wie man seine Karten kombinieren kann und man hat auch immer schwere Entscheidungen zu treffen und was mich besonders freut: man kann auch Zocken. Bestimmte Karten die mit bestimmten anderen Karten einen schönen Punkteregen bringen … aber wird man an die kommen? Meine Antwort: „Die Partie geht so schnell … sicherlich!“…naja manchmal überlege ich es mir mitten drin dann auch anders und werf die Karte wieder ab.

Was will ich damit sagen. Es fühlt sich nach mehr an als nur nach Karte ziehen, Karte abwerfen. Da habe ich schon ganz andere Spiele gespielt mit schönen Komponenten und tollem Material die den halben Tisch einnehmen aber spielerisch nur dahin plätschern. Hier hast du die vegane Veronika die Boni für jedes vegane Mittagsmenü aber Mali für jedes Fleischgericht bekommst aber auch eine Salamipizza die Bonuspunkte für jeden aus der IT Abteilung bekommt. Einer davon liegt in der Auslage aber man würde schon noch einen zweiten brauchen damit das mehr Punkte sind.
Dh. obwohl es eigentlich um errechenbare Punkte geht, kommen viele Entscheidungen aus der Bauchgegend. Was werden die anderen wegwerfen? Was haben sie bis jetzt weggeworfen und gesammelt? Was werde ich vielleicht ziehen? Wie lange wird das Spiel noch dauern? Das gibt dem Ganzen eine angenehme Leichtigkeit.

Das was am Ende dabei rauskommt ist dann auch tatsächlich sowas wie ein Fantasie Reich. Manchmal auch nur ein gescheitertes. Riesiege Flutwellen die Feuerwesen auslöschen, aus irgenwelchen Gründen steht da mitten im nirgendwo Glockenturm herum und ein Bestienmeister der weit und breit keine Bestien sondern nur eine Gruppe Zwerge findet. Naja, zumindest hat er Freunde gefunden. Gescheitert … aber auch das ist witzig. Man ärgert sich nicht ernsthaft bei einer so kurzen Spieldauer.

Das Spiel gibt es thematisch auch in anderen Richtungen. Es gibt bereits eine Star Trek Version. Die finde ich persönlich aber nicht so gut, da auf den Karten nur Boni und Mali vorhanden sind aber die Karten keinen Grundpunktewert liefern. Das macht es für mich etwas schwerer sie einzuschätzen. Auf deutsch erscheint in diesem Jahr auch eine Marvel Version die da deutlich vielversprechender aussieht.

Anhang

Autor: Bruce Glassco
Illustrationen: Octographics.net, Patricia Rodriguez
Verlag: Strohmann Games
Erscheinungsjahr: 2020
Spieleranzahl:  2  – 6
Dauer: ca 15-20min
Preis: ca 16€

Sprawlopolis

Worum geht es?

Wir bauen eine kleine Stadt auf.

Was ist das Ziel?

Karten so auszulegen, dass man die 3 Punktebedingungen möglichst gut erfüllt.

Warum macht das Spass?

Es ist so einfach und trotzdem vielseitig und vor sich hinzupuzzeln macht einfach Laune.

Besonderheiten

Jeder unserer Karten hat eine Vorder- und eine Rückseite. Auf der Vorderseite findet man immer alle 4 unterschiedlichen Quadranten (Wohngebiete, Industrie, Gewerbe, Parks) zufällig angeordnet mit Straßen und auf der Rückseite Bedingungen für Punkte. 3 Karten werden zufällig mit der Rückseite ausgelegt. Hiersteht worfür man Punkte bekommt und welche Punktehürde man insgesamt schaffen muss. 1 Karte wird als Startkarte angelegt und danach spielt man eine der 3 Handkarten aus und legt sie an oder überbaut einzelne Quadranten. Irgendwann ist das Spiel aus und man bekommt Punkte für die Bedigungen, die größte Ansammlung jedes Quadranten aber man verliert Punkte für jede Straße die man hat.

Meine Meinung

Was gefällt mir am Spiel nicht?

Da habe ich eigentlich keine Punkte.

Was sind solala Punkte?

Theoretisch kann man das Spiel kooperativ spielen, aber das ist dann mehr ein gemeinsames Besprechen der Vorgangsweise. Kann man machen aber wenn ich den Mehrwert mit der längeren Spielzeit vergleiche, stimmt das für mich persönlich nicht.

Was gefällt mir?

Sprawlopolis hat mir dermaßen gut gefallen. Diese kleine Schachtel ist derzeit mein liebstes Solitärspiel. In dieser Schachtel ist das Grundspiel mit 3 Erweiterungen, 3 Schwierigkeitsgrade und Errungenschaften die man erreichen kann…und das ganze mit 25 Karten.

Die Probleme die uns das Spiel präsentiert sind wunderbar. Einfach zu verstehen aber die Lösung kann richtig schwierig sein. Dabei ist es kurz und knapp und brauch jetzt nicht Unmengen an Platz.

Ich mag auch das Städtebau Thema. Wenn ich da am Ende meine Stadt anschaue, sehe ich sie. Da gibt es die Wohnviertel die ich mit den Gewerbegebieten versucht habe zu verbinden. Parkanlagen am Stadtrand sollten das ganze abrunden und irgendwie will möglichst eine große Ringstraße haben…was leider nicht so ganz geklappt hat.

Das sorgt dafür, dass ich es auch überraschend oft spiele. Dieses Spiel habe ich eigentlich immer im Rucksack, wenn ich alleine unterwegs bin oder am Wochenende mal meine Eltern besuche. Es kann ja sein, dass man irgendwo auf irgendwas warten muss oder mich ein schöner Platz in einem Cafe anlacht und ganz ehrlich: Kann man irgendwie besser Wartezeiten überbrücken?

Jeder der sich für Solitärspiele interessiert sollte Sprawlopolis haben. Punkt.

Anhang

Autor: Steven Aramini, Danny Devine, Paul Kluka
Illustrationen: Danny Devine, atelier198
Verlag: Frosted Games
Erscheinungsjahr: 2018
Spieleranzahl:  1 (- 4)
Dauer: ca 15min
Preis: ca 11-12€

 

Condottiere (2018 Auflage) / Die Kräuterhexen

Wieder zurück mit Kurzrezensionen. Dieses Mal stell ich auch die Neuauflage von Condottiere und die Erweiterung zu den Quacksalbern vor.

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Condottiere (2018 Auflage)

Verlag: Z-Man Games (Verlagsseite)
Erscheinungsjahr: 2018
Preis: ca 30 €

Vor einer Weile habe ich Condottiere rezensiert. Heute stelle ich euch die englische Neuauflage vor. Englisch ist nicht eure Sache? Egal. Das Material ist sprachneutral.

Material

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Was soll ich sagen. Ich finde die Upgrades toll. Mir gefällt der grafische Stil besser, das Brett liegt endlich flach auf, die Marker sind gut, die Karten finde ich sehr gelungen. Ich bin überglücklich. Die Schachtel ist auch nicht so viel größer. Kein Beinbruch. Sie ist immer noch leicht mitzunehmen.

Regeländerungen

Die größte Änderung, abgesehen von denen bei den Regeln, hat die Kurtisane erfahren…Sie ist jetzt eine Spionin. Macht aber genau das gleiche. Wow … kaum zu fassen.

Kommen wir zu Regeländerungen. Davon gibt es nämlich einige:

  • Endet eine Schlacht unentschieden so wird wie üblich kein Marker platziert. Unter den Spielern die den Gleichstand haben wird einer zufällig bestimmt der den Standort der nächsten Schlacht bestimmt.
  • Das Spiel endet immer bei 3 benachbarten oder insgesamt 5 kontrollierten Regionen. Keine Skalierung für 2 bzw 3 Spieler.
  • Bei einem Unentschieden bei Spielende gibt es mehrere Sieger.
  • Ist man der letzte Spieler der Karten hat, muss man ALLE Karten abwerfen. Man darf keine mehr zurückhalten.
  • Was in der Anleitung nicht mehr steht sind die ganzen Varianten wie das Punktespiel über mehrere Partien uä. Das kann man aber einfach online z.B hier… Nachlesen.
  • Dafür hat man die Classic Variante. Das dürfte so eine Urform von Condottiere sein. Dafür nimmt man ein paar Karten raus, gibt andere rein und der Bischof funktioniert anders.

Auf was ich aber sehr gespannt war und was wirklich neu ist, ist die Zweispielervariante. Wie ich schon in meiner Rezension damals geschrieben habe, war Condottiere zu  zweit total unsinnig. Jetzt ist es richtig gut durchdacht. Das Brett – braucht man schon mal gar nicht. Die Karten mit den I und II Symbolen sortiert man aus. Jeder hat dann ein eigenes Deck aus ~20 Karten. 2 von jedem Söldner und 1 von jeder Sonderkarte … außer der Spionin. Die kommt nicht vor … weil es ohne Brett recht witzlos wär…. Achja und 3 Vogelscheuchen hat man. Man nimmt 5 Marker von einer Farbe. Ziel ist es 3 Schlachten zu gewinnen. Man zieht nach jeder Schlacht auf 8 Karten. Ausgespielte Karten kommen aus dem Spiel. Dh die sind für die ganze Partie futsch.

Meinung

Neutral. Naja das Spiel kostet jetzt ungefähr 30€. Da muss man bei einem Spiel in diesem Schachtelformat mal schlucken. Aber ich finde man sollte sich nicht täuschen lassen.

Das Material und die farbliche Gestaltung hab ich schon gelobt. Die „Alte“ war nicht schlecht aber die Neugestaltung sieht meiner Meinung noch besser aus. Sogar das Schachtelformat finde ich praktischer. Die Regeländerungen finde ich größtenteils gelungen. Nur dass das Unterschieden nach einer Schlacht zufällig aufgelöst wird, überzeugt mich nicht zu 100%. Dafür nehme ich die alte Regel, weil ich nicht eine Münze werfen oder einen Würfel würfeln will. Die alten Varianten, allen voran das Punktespiel, kann man ja ohne Probleme weiterverwenden.

Kommen wir auf die Zweispielervariante zu sprechen. Die finde ich gut aber kein Grund das Spiel deshalb zu kaufen. Es ist zu zweit eigentlich ein anderes Spiel. Hier gilt es viel mehr darauf zu achten was der Mitspieler gespielt hat und es erinnert mich an das Zweierschnapsen, wo man den Spagat zwischen Risiko und Zurückhaltung hat.

Abschließend. Super Aufwertung für Condottiere, die aber auch um eine Ecke teurer ist.
Wer Condottiere hat bekommt ein gutes Spiel, dass Elemente aus Gebietskontrolle, Bluffen, Kartenmanagement und Taktieren hat….uuuund es ist super transportabel….uuuund es spielt sich in dieser Ausgabe mit allen Spielerzahlen gut. Mit manchen besser aber in keiner Zahl schlecht.

Gut +

Die Quacksalber von Quedlinburg – Die Kräuterhexen

Verlag: Schmidt Spiele (Verlagsseite)
Erscheinungsjahr: 2019
Preis: ~20€

Besonderheiten

Man kann das Spiel jetzt auch zu fünft spielen, es gibt Überlaufschalen, neue doppelseitige Zauberbücher, eine neue Zutat und natürlich die Kräuterhexen. Es gibt 3 verschiedene Hexen und von jeder 4 Versionen. Zu Spielbeginn wählt man eine von jeder Art aus. Die haben eine Fähigkeit. Jeder Spieler darf jede Hexe einmal im gesamten Spiel nutzen.

Meine Meinung

Neutral? Tja mit den Kräuterhexen und dem Narrenkraut braucht das Spiel noch mehr Platz auf dem Tisch. Einen zweiten neutralen Punkt hab ich auch. Der Preistreiber dieser Erweiterung ist das Material für den 5. Spieler, weil auch mehr Plättchen in allen Formen und Farben dabei sind.

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Was gefällt mir? Die Überlaufschalen sind eigentlich nur eine Regelvariante und nichts hindert irgendwen daran, dass man die Regel auch so verwendet.  Das schicke Plättchen hat man dann aber leider nicht. Ich finde sie so toll, weil sie zum Geist es Spieles passen. Es ist das Spiel mit …. ein bisschen geht noch … ein bisschen …
Dieses künstliche Ende in die Quacksalber hat nicht so dazu gepasst. Ja irgendwann fliegt einem alles um die Ohren aber … aber … vielleicht auch nicht und man kann Boden gut machen.

Was ich noch richtig genial finde, ist der 6er Kürbis. Verrückt… so simpel aber wenn, Betonung auf WENN, man den aus dem Beutel zieht … tja da macht man einen Riesensprung nach vorne. Wer das 2 oder sogar 3 Mal schafft fühlt sich wie ein König.

Auch die namensgebenden Kräuterhexen passen sehr gut ins Programm. Die Effekte sind stark aber wann setzt man sie am besten ein? z.B. für das doppelte Geld einkaufen. Gleich zu Beginn um 1 stärkeren Chip zu bekommen oder doch kurz vor Schluss um 2 richtig große Teile reinzuhauen? aaah … man weiß es eben nicht und das war auch schon der Reiz der Quacksalber. Was sagt das Bauchgefühl?

Zusätzlich hat man mehr Bücher für mehr Abwechslung… nie ein Fehler … auch beim Totenkopffalter … also dem schwarzen Plättchen….jippie…

Empfehlung

Alles in allem sind die Kräuterhexen eine richtig gute Erweiterung für die Fans des Grundspiels. Für mich hebt es das Grundspiel nochmal nach oben.
Jenen die noch skeptisch sind, würde ich aber auf alle Fälle raten, sich die Regeln anzuschauen und mit einer improvisierten Überlaufschale zu spielen. Dem Zockeraspekt wird so noch mehr Platz gegen sich zu entfalten 🙂

Concordia: Venus

Mit einiger Verspätung kommt heute meine Rezension zu Concordia Venus. Diese gibts als Standalone und als normale Erweiterung. Ich hab mir die Standalone besorgt. Wenn schon, denn schon 🙂

Eckdaten

Autor: Mac Gerdts
Illustrationen: Marina Fahrenbach
Verlag: PD Verlag (Verlagseite)
Erscheinungsjahr: 2018
Spieleranzahl: 2 – 6
Schachtelgröße: 28,3 cm x 7,6 cm x 40,1 cm
Preis: Standalone 50 – 60€, Erweiterung 30 – 35€

Ausstattung

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Auf den Fotos sieht man die Standalone Variante. Ja … die Schachtel ist ziemlich voll. Materialqualität ist gut. Nichts zu beanstanden.

Grafische Gestaltung

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Das Cover dieser Box gefällt mir bessser als das des ursprünglichen Concordias. Das war doch eher … puh … ja es hat einen nicht in Begeisterungsstürme ausbrechen lassen. Macht das auch nicht aber so eine Alltagsszene mit der Venusstatue und dazupassenden Farben passt immer noch besser.

Thema

Nicht der Rede wert. Wie bei Concordia….Epische Stimme … *räusper* … In einer Zeit des Friedens sind wir eine römische Familie die römischen Städten mit Kolonisten Niederlassungen gründet und dabei versucht einigen Göttern möglichst gut zu gefallen…Ja besonders thematisch ist es nicht aber deswegen spielt man das Spiel nicht.

Besonderheiten

Vor Beginn entscheidet man sich für eine der zwei Variante. Einzelspiel oder Teamspiel. Das Einzelspiel und der grundsätzliche Ablauf des Teamspiels habe ich schon in meiner Rezension zu Concordia geschrieben … Deswegen: Einfach nachlesen. Es gibt zwar ein paar kleine Änderungen (eine zusätzliche Göttin für die Wertung) aber der Kern ist gleich.

Was ändert sich im Teamspiel? Man kann im Teammodus mit bis zu 6 Leuten spielen (die Concordia kennen sollten). Gespielt wird in Zweierteams. Zu viert würden sich die Teammitglieder gegenüber sitzen. Es ändert sich kaum was. Wie sehr man mit dem Teampartner kommunizieren darf, muss man sich selber ausmachen. Wenn jemand noch nicht so in Concordia drin ist, kann man schon mehr Kommunikation erlauben. Wir halten es eher so wie bei anderen Teamkartenspielen (Viererschnapsen z.B.) Vage Aussagen über die Handkarten sind erlaubt aber nichts konkretes auch kein konkreter Plan. Wie … du machst das, dann mach ich das.

Der Spielablauf bleibt eigentlich gleich aber immer wenn man eine Karte spielt, darf der Teampartner auch die Aktion ausführen und es gibt einige Karten die mit reingenommen werden. Man darf bei zwei Karten das Geld des Mitspielers mitverwenden aber keine anderen Ressourcen.

Einstieg & Wiedereinstieg

Regelumfang: ein bisschen mehr als bei Concordia aber nicht viel mehr
Einarbeitungszeit: Das ist so eine Sache. Ich finde es wichtig, dass alle Spieler den normalen Modus kennen, bevor sie sich an den Teammodus wagen. Ja es geht sicher mit Anfängern auch aber da braucht man viel Zeit.

Preis/Leistung

Was soll man sagen. Das Spiel kostet als Standalone zwischen 50 und 60 und als Erweiterung sozwas bei 30 – 35€. Ich finde der Preis geht klar. In der Standalone Variante hat man 4 Spielpläne und das gesamte Material für 6 Spieler. In der Erweiterung ist ein doppelseitiger Spielplan, Material für den 6. Spieler und die Extrakarten.
Vor allem die Standalone Version finde ich vom Preis/Leistungsverhältnis her sehr gut. Als Erweiterung ist es noch immer gut aber da gibt es mit Salsa eine starke Konkurrenz die ein wenig günstiger ist.

Meine Meinung

Was gibt es Negatives? Eine Sache. Eine. Die kann für manche aber entscheidend sein. Ein unerfahrenes Team wird sich unweigerlich auf die Zehen steigen. Das muss sich eingrooven. Es ist kein lockeres Teamspiel wie Wikinger 878 AD, dass man hauptsächlich nach Gefühl spielt. Das ist ein Strategiespiel und das bedeutet, dass man die richtigen Ressourcen zur richtigen Zeit am richtigen Ort hat und keinen Teampartner der einem den Weg blockiert oder mit dem eigenen Geld shoppen geht. Also am besten wäre es in relativ fixen Teams mit Leuten zu spielen die Concordia schon ein paar Mal gespielt haben. Ansonsten hat man nicht nur etwas unkoordinierte Teams sondern auch noch eine ewig lange Spielzeit.

Das ist ein solala Punkt. Das Spiel dauert schon eine Weile länger, weil man nicht nur auf die eigene Ausgangslage schaut, sondern auch mal zum Partner schauen sollte. Ja man könnte dem entgegenwirken in dem man offene Kommunikation zulässt aber das will ich nicht. Ich will nicht, dass es zu Situationen kommt in den ein Spieler dem anderen vorschreibt was er zu machen hat (dazu würde es kommen und ich würde es tun, wenn es die Situation erfordert). Nachdem der Aufbau gibt es eine kurze Teamberatungszeit. Da kann man sich absprechen oder gegenseitig Witze erzählen…was man eben machen will. Wärend des Spiels dann nicht, nur in einem „Bitte lass mein Geld da, ich brauch das unbedingt“ Rahmen.

Was gefällt mir gut? Wie viele Team-Strategiespiele kennt ihr? Ich kenne keins. Sowas ist für mich ein Novum. Der Teammodus ist für erfahrene Concordia Spieler eine Abwechslung, die besser ist als alle Zusatzplättchen und Sonderregeln auf Karten, die es so gibt. Das ist schon eine ganz andere Hausnummer, ein ganz anderes Gefühl. „Hat Christian verstanden, worauf ich hinspiele? …. JA!!!!“. Es ist viel emotionaler als bei einem normalen Spiel. Man fiebert mehr mit. Genial.

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Ohne den Teammodus muss ich mir es gar nicht anschauen oder? Falsch. Ich kann das Spiel immer noch ganz normal spielen und nur die neue Gottheit mit reinnehmen. Das alleine ändert schon sehr viel…ich mein…eine weitere Wertungskategorie? Super. Ein paar neue Karten kommen dann auch dazu. Nicht bahnbrechend viele und die sind auch nicht wirklich anders aber etwas. Im Einzelkämpfermodus spielen wir es eigentlich meistens, da wir nur selten eine gerade Anzahl an Mitspielern haben.

Das was ich jetzt schreibe bezieht sich auf das Standalone Spiel und nicht die Erweiterung. Ich kann Concordia auch ganz normal spielen und in der Schachtel sind 4 Spielpläne. Achja die Variante (ich glaub im Ägypten Spielplan ist sie auch dabei) für die Kartenauswahl in der Wein eine größere Rolle spielt gefällt mir auch richtig gut.

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Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht hat auch der Praefectus Magnus Marker eine Änderung bekommen. Man muss ihn nämlich einsetzen und dannach weitergeben. Sehr sinnvoll. Ein paar Spieler haben den bei uns nie eingesetzt, weil sie nicht wollten oder darauf vergessen hatten.

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Fazit. Concordia ist für Fans des friedlichen Strategiespiels quasi ein Muss und diese Erweiterung bzw. das Standalone Produkt sind noch eine Steigerung. Für mich überholt Sie sogar die sehr gute Salsa Erweiterung.

Sehr Gut

Empfehlung

Wer regelmäßig Strategiespiele mit denselben Leuten spielt und eher auf wenige Spiele setzt die oft gespielt werden anstatt auf Masse, dem kann ich Concordia Venus wärmstens ans Herz legen, ob als Erweiterung oder als Standalone.

Es hat ein richtig einfaches Grundgerüst aber was es ausmacht sind die schönen Verzahnungen, die vom sonst passiv aggressiven Strategiespiel ausbrechen. Es ist … naja … offener.