Die holde Isolde

Unser Angebot ist ihre Aufgabe. Sechs Monate haben sie Zeit sich als Ritter zu beweisen. Sechs Monate, um ihre Mitbewerber beim Werben um die Gunst der holden Isolde, hinter sich zu lassen. Was verlangen wir von ihnen:

  • Viele Jahre Berufserfahrung im Schwertkampf
  • Einschlägige Erfahrungen im Lanzenstechen
  • Hochschulabschluss
  • Loyalitätdienste gegenüber dem König
  • Barmherzigzeigt gegenüber den Armen und anderen Schloßangestellten
  • Abenteuerlust. Der Chef hat irgendwo seinen wertvollen Trinkbecher vergessen und irgendwer sollte den zurückholen.

Bewerbungen inkl. Lebenbenslauf und Motivationsschreiben senden sie bite an die Personalabteilung des Schlosses.

Eckdaten

Autor: Nicolas Poncin
Illustrationen: Pierô La lune
Verlag: Schmidt Spiele (Verlagsseite)
Erscheinungsjahr: 2015
Spieleranzahl: 2 – 5
Dauer: 30 – 45  Minuten
Schachtelgröße: 27,7cm x 19,1cm x 6,8cm
Preis: ca 20€

Ausstattung

Die holte Isolde - Ausstattung
Die holte Isolde – Ausstattung

Das Spiel wird mit soliden Brettern, Karten, Markern und Pappplättchen geliefert. Das meisten gefällt mir davon sehr gut. Abzüge in dieser Wertung gibts nur für die Plättchen. Die sind für meinen Geschmack arg klein geraten. Grade wenn man sie mit dem riiiiesigen Startspielermarker vergleicht.

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Der Startspielermarker

Illustrationen

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Die Illustrationen sind sehr schön und comichaft geworden. Jede Kartenfarbe stellt eine grundlegende Tätigkeit der Knappen dar. Mit höherem Zahlenwert ist er mit mehr Einsatz bei der Sache. So wirft er bei einer Barmherzigkeit mit Zahlenwert 2 nur beiläufig eine Münze in den Becher, während er bei einer 5 bereitwillig eine ganze Schatztruhe ausleert.

Aufbau

Die holde Isolde - Aufbau
Die holde Isolde – Aufbau

Spielfeldgröße: ca 53cm x 35cm
Aufbauzeit: ca 1:30 min

Besonderheiten

Eine Partie geht über 6 Runden. Pro Runde wählt jeder Spieler aus seiner Kartenhand 1 Karte verdeckt aus und gibt die restlichen an einen benachbarten Spieler weiter. Die Richtung der Weitergabe ändert sich von Runde zu Runde.
Das geht so lange, bis alle Spieler fünf Karten vor sich liegen haben. Beginnend beim Startspieler spielt nun jeder Spieler eine Karte aus und bewegt den entsprechenden Marker um diese Anzahl Felder weiter. So werden vier Karten ausgespielt. Die letzte wandert ungespielt auf den Ablagestapel.

Danach erfolgt die Auswertung. Zuerst wird das Feld der holden Isolde ausgewertet. Hierfür bekommt man zwar keine Punkte aber die Bestplatzierten dürfen einen beliebigen Marker um ein paar Felder weiterbewegen. Manche Felder bringen pro Runde Punkte für die Bestplatzierten. Andere nur bei Spielende oder man bekommt eine fixe Punktezahl, wenn man eine Schwelle überschreitet oder aber die Letztplatzierten bekommen Minuspunkte.

Der Startspieler weiter und eine neue Runde beginnt.

Am Ende drehen alle ihre Marker um, und der Gewinner wird ermittelt.

Einstieg & Wiedereinstieg

Die Regeln grob zusammengefasst :)
Die Regeln – grob zusammengefasst

Regelumfang: Die Spielregel hat zwar ca 7 Seiten aber dort sind die einzelnen Bereich sehr genau beschrieben.
Einarbeitungszeit: Einmal Anleitung lesen und gut ist 🙂

Man findet sehr schnell ins Spiel. Wichtige Passagen sind in der Anleitung hervorgehoben und es gibt auch noch mal Hilfen für die Spieler und auf der letzten Seide der Anleitung. Sehr schön. Hier gab es nur eine kleine Unstimmigkeit beim Spiel zu dritt. Das betraf den Begriff „Letzter“. Spielsteine auf dem Startfeld sind automatisch „Letzter“. Dh sie bekommen keine Punkte bei Spielbrettern wie z.B. „Schwertkampf“, wenn sich nur ein Spieler bewegt hat, obwohl sie am zweitweitesten vorne sind.

Meine Meinung

„Die Holde Isolde“ verwendet einen ähnlichen Spielmechanismus wie „Sushi Go“ & „7 Wonders“. Vom Anspruch her liegt es, meiner Meinung nach, genau zwischen diesen beiden. Einfacher Einstieg, es spielt sich locker von der Hand und ist dabei doch taktisch. Welche Karte spielt man und in welcher Reihenfolge. Das kann durchaus wichtig sein, denn der Spielstein der oben liegt, zählt als vorne liegender. D.h. es kann durchaus reizvoll sein, eine hohe Karte nicht sofort zu spielen.

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Das Spielbrett „Magie“: Hier können alle Karten verwendet werden

Das Spiel kommt mit einem ganzen Heft für Varianten daher. Ich muss zugeben, die Zweispielervarianten habe ich noch nicht angespielt. Davon gibt es zwei. Ansonsten gibt es zu jedem Spielbrett eine Variante (für Isolde sogar 2) auf der Rückseite und ein zusätzliches 8. Spielbrett „Magie“. Das hat mir sehr gut gefallen. Man kann auf diesem Brett alle Karten verweden um vorwärts zu kommen. Gewertet wird dieses Brett zwei Mal. Je nach Position darf man, ähnlich wie bei „der holden Isolde“ sich um eine bestimmte Anzahl bewegen. Der Clou: Man kann die Bewgungspunkte auf mehrere Steine aufteilen. Hat man also mal Karten die einem jetzt gerade nichts bringen, kann man sie gewinnbringend loswerden. Außer natürlich in der 6. Runde 🙂
Die anderen Varianten machen das Spiel etwas komplexer aber es bleibt dennoch verhältnismäßig simpel. Zusätzlich zu den Varianten, die man verwenden kann gibt es fortgeschrittene Regeln, die ich nach den 1. Partien immer verwenden würde. Diese machen das Spiel ein wenig strategischer.
Summa summarum hat mir das Spiel gut gefallen. 7 tollpatschige Ritter.

Meine Empfehlung

„Die holde Isolde“ kann ich eigentlich für alle Spielergruppen, denen das Thema das Spieles gefällt, empfehlen. Ein kleines bisschen Spieleerfahrung schadet aber nicht. Man hat ja nicht nur das Handkartendrafting, sondern ist auch auf mehreren Spielbrettern gleichzeitig unterwegs. Das kann für Jüngere (oder ältere Newcomer) in der ersten Partie etwas überfordend sein aber ich denke danach sollte es keine Probleme geben. Bei uns war es jedenfalls keines. Wer ein geeignetes Spiel sucht, dass den Handkartendrafting Mechanismus gut einführt, sollte sich „Sushi Go“ anschauen.
Wer mehr Erfahrung hat, sollte sofort mit den fortgeschrittenen Regeln spielen. Ein strategisches Meisterwerk darf man aber vom Spiel nicht erwarten. So ist es für die Spieleveteranen die an anspruchsvolle Strategie gewöhnt sind, maximal ein Spiel für zwischendruch. Die Varianten machen das Spiel etwas anspruchsvoller aber wirklich nur „etwas“. Im Kern bleibt es ein lockeres Spiel mit ein paar Knobeleien, dass man gerne mal hervorholt.

 

Wertungsupdate: Befriedigend

3 Kommentare zu „Die holde Isolde

  1. Ich habe das Spiel direkt nach dem Lesen der Regeln und einer Testrunde wieder abgegeben. Das Spiel selbst ist in meinen Augen unnötig aufgeblasen. Und diese fummeligen Punktemarker haben ihr übriges getan.

    Das Spiel selbst spielt sich sehr simpel, aber man muss eben zu viel beachten. Dann kam das Thema auch irgendwie gar nicht rüber.

    Unterm Strich würde ich auch Sushi Go empfehlen. Gleiches Spielgefühl, viel schneller und vor allem viel schneller erklärt.

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